Samstag, 8. August 2020

TAG 2 - es geht erst richtig los

Liebe Familie, liebe Freunde

Der zweite Radtag ist bereits Geschichte, zumindest, was die Zeit auf dem Rad anbelangt.

Heute wäre eine gemächliche Fahrt angesagt gewesen, doch es kam etwas anders. Zum einen Umleitungen mit den Radwegen und zum anderen, Wege die  nicht eineindeutig gekennzeichnet sind. Aber, das wichtigste ist, dass ich meine Tagestour fahren konnte und den „Vorsprung“ auf Etappe 3 halten konnte.


Gestern konnte ich einen gemütlichen Abend in Schiltach geniessen und meine Batterien auffüllen.




Ich ging heute davon aus, dass es wirklich gemächlich wird. Die Temperaturen um die 34 Grad sind doch nicht so spurlos an meinen Bidons und mir vorbeigegangen. Leider fand ich nicht so schnell einen Lidl mit Nachschub, nein, ich musste im Dorf namens Obermodern (sorry, das Dorf heisst wirklich so) in eine Pizzeria mein Trinken kaufen und davor bereits in einem kleineren Dorf in den Carrefour express. Nun konnte ich einmal ohne schlechtes Gewissen ein Cola trinken und ebenso ein Fanta exotique :-).


Viele Radwege führten mich heute wieder an Flüssen vorbei, bzw. entlang von Flüssen: einmal auf der einen Seite und einmal auf der anderen. Manchmal war das Wasser kaum tiefer als der Fahrradweg. Wenn zwei Fahrer sich kreuzen mussten, war es mitsamt des Gepäcks auf dem Gepäckträger manchmal etwas eng. Es war meist kurzweilig, doch ab und zu waren die langen Geraden auch etwas zermürbend: sehr warm und viel Sonne und nebenan das Wasser, das von Kanal zu Kanal fliesst und vielfach durch Schleusen unterbrochen wird. 


Aufgrund der Tatsache, dass heute nicht mehr so viel Waldstücke vorhanden waren, waren die Gerüche eher auf das Wasser und deren Verarbeiter abgestützt. Wenn ich mal das Gefühl hätte, von Corona befallen zu sein, muss ich einfach tief einatmen. Heute waren es, wie erwähnt, auch die Abwasserstationen, die nicht wirklich fein rochen. Nebst Pferdeställen und grünen Alleen, war heute das eine oder andere Naturphänomen zu sehen. 


Natur, die sich inmitten von asphaltierten Strassen sein Territorium mit Grün zurückholt. Oder, als ich entlang eines der vielen Kanäle fuhr, ein kleines totes Rehkitz darin „schwamm“ (bzw. leider schon gestorben war). Efeu, dass sich von unten bis oben an einem Geschäftshaus ausbreitet und so das für mich nicht so schöne „Betongrau“ des Sichtbetons (im Film sichtbar) etwas farbiger gestaltet. Farbig waren aber auch die pinken Siloballen, die richtig ins Auge schossen.


Basierend auf einigen Feedbacks muss ich nun noch etwas zu meinem Velo sagen. Ich wurde gefragt, wie viele Batterien ich dafür dabei hätte. Tja, ich habe zwar Batterien dabei, welche ich aber nicht für das Velo, sondern für das Navi und das Handy benötige (Power-Banks - so Pius, nun lernst auch du noch etwas aus meinem Blog :-)). 


Zurück zum Velo: ich fahre ein Trek Checkpoint ALR 5 - nicht aus Carbon, sondern einfach aus Aluminium. Und es handelt sich um kein E-Bike, auch nicht mit einem versteckten Motörli, welches angeblich Cancellara verwendete (was einige seiner Gegner behaupteten).


Aufgefallen sind mir heute noch die vielen Maisfelder, welche ich zeitweise links und rechts von mir begleitend hatte. Beim Durchfahren hatte ich manchmal das Gefühl, dass es hier und dort raschelte: Tiere, vor allem Vögel, die ab meinem Dasein erschraken (oder ab meiner Ausdünstung?). 


Schon gestern musste ich schauen, dass ich in dem Dorf, wo ich dann bin/wäre, auch ein Hotel ist/wäre. So macht es mir die Tour jeden Tag aufs neue Interessant: wo nächtige ich? Soll ich noch ein Dorf in Angriff nehmen und etwas weiterfahren (in der Hoffnung etwas zu finden?)?


Heute bin ich im Dorf Ingwiller - es liegt im Elsass. Morgen werden wieder einige Höhenmeter mehr von mir verlangt. Zwischendurch hatte ich wirklich enormen Respekt vor den Distanzen. Man sieht zeitweise kein Dorf, kein Kirchenturm(Spitz), keine Seele - einfach nur asphaltierte Strassen mit viel Landwirtschaft und ab und zu ein Auto, das an einem vorbeizischt (ja, und heute auch eine Radfahrerin, ohne E-Bike... :-() - aber die hat vermutlich erst zehn Minuten vorher mit dem Rad ihre Tour begonnen.


Also, bis bald und der Film ist unter https://www.relive.cc/view/veqzGDL8ABv anzuschauen - wer genauere Auskünfte möchte, einfach via Kommentar melden (und wenn der Link nicht geht, einfach in euren Browser kopieren). Also, bis bald bzw. bis morgen....und...allen en schöne Sunntig.

1 Kommentar:

  1. Alli Achtig..! Ich bin stolz auf dich und dein Beharren, um diesen "Trip" in Angriff zu nehmen. Wie viele Male bin ich doch früher - allerdings mit dem Auto - durch das Elsass hinunter gefahren, auf den langen geraden Strecken..
    Uebrigens - die Maisfelder sind nicht etwa für das Vieh gedacht, sondern für die Menschen. Das Grün wird zur Hauptsache vergast und zu Elektrizität umgewandelt! (Dessen wurden wir so an unserer letzten Carreise belehrt).
    Ich denke auch zurück an meinen ersten Montageauftrag, als ich mit 19 1/2 Jahren allein mit der Bahn nach Belgien fahren musste (durfte??).
    Dies hat auch dazu beigetragen, mich psychisch zu formen und gelehrt, selbständig zu leben, und gewisse Ziele im Auge zu behalten.
    Samuel, pass weiter auf dich auf, übernimm dich nicht in der Hitze, auch wenn es halt etwas länger dauern sollte...
    Gute Ruhe!

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