Liebe Familie und liebe Freunde
Schon wieder ist ein Tag vorbei. Die Nacht wollte und wollte nicht zu Ende gehen oder anders ausgedruckt, ich fand wieder keinen Schlaf. Schlaf wäre für die Regeneration das Wichtigste, doch wenns nicht klappen will...
Jeden Abend wenn ich im Hotel ankomme, bzw. wenn ich eins gefunden habe, dusche ich mich so kalt als möglich an den Beinen ab. Dies soll die Regeneration der Muskeln anregen. Dann gibts eine Portion Magnesium in Pulverform.
Heute durfte ich schon um 06.30 Uhr mein Frühstück einnehmen. Perfekt, wenn ein Tag so beginnen kann. Die Temperaturen waren so angenehm kühl, dass ich schon fast wieder zu kalt hatte - besser wäre gewesen, wenn es am Nachmittag kühler gewesen wäre als am Morgen.
Heute fuhr ich fast den ganzen Vormittag der Saar entlang. Meist hatte es viele Radfahrer auf dieser Strecke. Nach Saarburg, war es dann aber fertig mit Radlern. Da mein Rad doch mittlerweile etwas mitgenommen „tönt“, wollte ich in Saarburg zu einem Radmech: Montags geschlossen, doch der Inhaber war am arbeiten. Er hätte keinen Tropfen Öl mehr. Tja, das hiess für mich, weiterfahren. In Trier schliesslich, fand ich wieder einen Mechaniker mit Laden. Doch auch dieser hat montags immer geschlossen. So musste ich mir anders helfen. Ich ging ins Kaufland und kaufte für mich einen Proteindrink und fürs Rad eine Flasche Öl (oder Dose). Wenigstens tönt es nun wieder ein wenig normaler :-).
Die Hitze war heute wieder enorm. Vor allem empfinde ich sie umso wärmer, wenn die Unsicherheit vorhanden ist, ob und wann es das nächste mal etwas Flüssiges zu kaufen gibt. Die rund 1 1/2 Liter Wasser sind so schnell aufgebraucht, dass man sich nicht mal traut zu trinken, wenn man Durst hat. Denn wenn die nächste Ortschaft rund fünf Kilometer weit liegt, bei diesen Temperaturen.
Heute durfte ich viele Bergsteinbrüche sehen, die noch aktiv in Gebrauch sind. Meist wird das Steingut via Lastwagen oder Eisenbahnen weitertransportiert. Mal waren die Steine eher rot, mal eher braun. Das Städtchen, in dem Villeroy & Boch ihren Sitz haben, Mettlach, durfte ich auch passieren. Viele schöne und teils pompöse Bauten zeugen von einer noch besseren Vergangenheit - leider werden die Liegenschaften nicht mehr wirklich gut unterhalten.
Je näher ich dann schliesslich Trier kam, wusste ich, dass es steiler werden wird. Das Höhenprofil der heutigen Strecke besagte nichts Gutes. Und es war denn auch so, denn ich musste sicher während rund 40 Minuten mein Rad raufschieben. Hätte ich selber fahren wollen, hätte ich auch am Vorderrad Gewichte haben müssen. Das Vorderrad hebte sich immer wieder. So kam ich wenigstens in den Genuss der vielen Eidechsen, die über die Strasse sprangen.
Bitburg stand schon lange auf den Wegweisern und auf den Büchsen neben dem Strassenrand. Je näher Bitburg kam, desto zahlreicher waren die Büchsen. Überall stand bzw. steht Bitburger. Hier wäre eigentlich das Ende der heutigen Etappe gewesen, doch ich fuhr etwas weiter und zwar nach Waxweiler. Dies liegt ca. 24 km von Bitburg entfernt und ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Viele Geschäfte waren heute zu, Hotels, Restaurants und Tankstellen. Die Pizzeria „La Corona“ hat Betriebsferien bis am 5. September 2020 - Das Hotel „Badesee“ war offen, jedoch ausgebucht. Das nächste Hotel war offen, jedoch telefonisch nicht zu erreichen. So fragte ich eine Dame auf der Strasse, die ihren Hunde Gassi führte. Sie sagte mir, dass sie jemanden kenne, der Pensionszimmer anbiete. Gesagt getan, ich hab dort angerufen und ein Zimmer gekriegt - für EUR 20.00. Die Frau Pauls bietet die Zimmer im Normalfall Pilgern an. Aber ich darf natürlich auch dort nächtigen. Das Frühstück macht sie mir auch morgen früh um 06.30 Uhr.
Morgen sollte ich nach ca. 30 Km in Belgien über die Grenze fahren können. Ich freue mich riesig! Dann werde ich via Spa Francorchamps vermutlich bis nach Liège fahren.
Und der Link fürs Video... Viel Spass https://www.relive.cc/view/v26M28pm53q !

He, das läuft ja wie am Schnürchen. Super und grosses Kompliment. Geniesse deine Reise und die vielen schönen Eindrücke. LG Patrick
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