TAG 1: Meine Reise beginnt nach 43 Jahren

 Der wahre Grund für meine Reise nach Belgien liegt ja bekanntlich 43 Jahre zurück. Damals sagte ich zu meinem „Götti“ namens Etienne, „das nächste mal komme ich mit dem Velo“ - ja, ich war damals 5jährig und wusste noch nicht, dass Zwevegem nicht gleich um die Ecke liegt. 

Der Traum schlummerte aber immer in mir und nun habe ich es gepackt bzw. mindestens gestartet. 

Heute morgen musste ich noch das eine und andere bereit legen bzw. Packen. Um 09.00 Uhr wollte ich dann schliesslich starten. 

Abschied nehmen

Das erste Mal musste ich knapp nach 07.00 Uhr von Etienne Abschied nehmen. Er musste zur Arbeit und konnte beim Start meines Traums nicht dabei sein. Es war für mich kein einfacher Moment.

Mein Bruder kam speziell vorbei, um sich von mir zu verabschieden und zu überraschen - besten Dank Bruno. Ebenso kam eine liebe Nachbarin vorbei, die mir einen Beschützter für die Fahrt auf dem Velo brachte („Christopherus“ - wusste nicht, dass es dies speziell fürs Velo gibt). Er hat mich heute schon einmal wahrlich beschützt - hoffe aber nicht, dass er allzu viel Arbeit erhält. Vielen lieben Dank für das tolle Geschenk.

Dann musste ich vor allem von Maria und unseren Kleinen Abschied nehmen - nein, kein einfacher Moment und auch wenn ich nun zurück denke... ich danke dir Maria, dass ich dies machen darf. Es ist für mich nicht selbstverständlich, dass du nun alles alleine machen musst - ich hoffe, dass Etienne, Eleasar und auch Elija dich unterstützen. Vielen herzlichen Dank - den Rest schreibe ich nicht hier... :-)

Kurz nach 09.00 ging es dann los. Wo ich durchfuhr, muss ich euch nicht aufschreiben, denn ich werde jeden Tag einen Video machen, in dem erstens die Route ersichtlich sein wird und zweitens einige Photos zu sehen sind. Der nachstehende Link https://www.relive.cc/view/vDqgDJ2Q8Gv sollte funktionieren - falls nicht, einfach diesen kopieren und in euren Browser einfügen und dann ab die Post.

Ich bin nun in Schiltach im Gasthaus zur Sonne - meien Etappe wäre eigentlich nur bis Rottweil gegangen, aber ich wollte nicht in der Stadt nächtigen, sondern eher auf dem Lande. Und vor allem habe ich dann bereits ein wenige Kilometer für morgen gestrampelt.

Körperlich habe ich mich heute sehr gut gefühlt, zum einen ist sicherlich die Anfangseuphorie spürbar und zum anderen habe ich noch keine Kilometer gemacht in den Vortagen - morgen wird es dann vermutlich etwas anders aussehen. Auch heute konnte dich nicht fahren, ohne einen Bienenstich - diesmal flog mir diese nicht ins Tenue, sondern nur zwischen die Brillengläser und stach mich in die Nase - zum Glück habe ich so oder so eine kleine Nase, dann weiss man nun wenigstens wo sie ist :-).

Die gefahrene Route führte mich heute vielfach über Radwege - um Konstanz herum waren diese so voll, dass ich nun froh bin, dass ich vorgestern noch eine Klingen installiert habe. Viele Wege führten durch schattige Waldwege und ich kann euch sagen, dass der Geschmack des Waldes doch etwas tolles ist. Keine Angst, ich werde nun nicht grün oder ein „Öko“ - aber auf dem Rad alleine, da kommen einem die Geräusche und eben die Gerüche viel intensiver vor. 

So, nun werde ich mich ans Nachtessen machen, bin gespannt, was es auf der Karte gibt. Vor allem freue ich mich auf ein grosses kühles Bier....vielleicht auch zwei.

Also, liebe Familie und liebe Freunde, gebt auch auf euch acht - morgen könnt ihr hier wieder etwas neues lesen. Geplant wäre morgen die Etappe bis nach Waltenheim (F) - dies liegt nach Strasbourg. Aber vielleicht fahre ich ja auch morge etwas weiter.... bis bald (Kommentare dürft ihr gerne posten)

Liebe Grüsse

Sämi